Essbare Wildpflanzen
Iss Wildes? Warum sollte ich wilde Pflanzen essen?Tatsächlich gibt es dafür viele gute Gründe:
- Wildpflanzen wachsen meist an biologisch intakten, noch nicht von intensiver Landwirtschaft belasteten Standorten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mineralien und Spurenelemente in solchen Böden ausreichend zur Verfügung stehen ist hoch. Etliche Wildpflanzen enthalten ein Vielfaches an Vitaminen gegenüber Kulturgemüse. Die Brennnessel hat beispielsweise 333mg Vitamin C pro 100g, die Zitrone hat dagegen nur etwa 60mg pro 100g (siehe Fußnoten 1 und 2).
- Moderne, auf schnellen Ertrag gezüchtete Gemüsesorten enthalten oft nur einen Teil der Nährstoffe, die vor 50 Jahren enthalten waren. Dies legt eine Studie der Universität Texas aus dem Jahre 2004 nahe(siehe Fußnote 3), sowie eine andere Studie aus 2009 (siehe Fußnote 4). Bitterstoffe, die für unsere Verdauung wichtig sind, wurden wegen des Geschmacks konsequent herausgezüchtet und fehlen somit in unserer heutigen Ernährung.
- Wenn wir den Standort sorgfältig auswählen, ist die wilde Nahrung frei von Pestiziden, Fungiziden, Kunstdünger, Medikamentenrückständen, Antibiotika, gentechnischen Änderungen, Farbstoffen, Geschmacksverstärkern, Konservierungsmitteln, Zusätzen, die die maschinelle Verarbeitung erleichtern usw.
- Wildpflanzen enthalten neben den Bitterstoffen reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, welche eine positive Wirkung auf unseren Körper haben können.
- Durch grüne Smoothies und den Verzehr von grünen Pflanzenteilen nehmen wir reichlich Chlorophyll (Blattgrün) auf. Es ähnelt im chemischen Aufbau unserem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und erleichtert das Entgiften.
- Beim Sammeln von essbaren Wildpflanzen sind wir an der frischen Luft, atmen im Wald wohltuende ätherische Öle ein und können auch energetisch auftanken (Stichwort Waldbaden)
- Wir nehmen beim Sammeln mehr Sonnenlicht für die Vitamin D3 Produktion auf als beim Einkauf im Supermarkt.
- Nebenbei erhalten wir beim Sammeln, Pflücken und Bücken zusätzliche Bewegung.
- Wildpflanzen stehen kostenlos für uns bereit. Gesunde Ernährung ist damit auch für Menschen mit geringem Einkommen möglich.
- Wenn du es schafft das lästige Unkraut im Garten einfach als gesunde Wildkräuter zu betrachten, sparst du dir eine Menge Stress und hast von einer Sekunde auf die andere kein lästiges Unkraut mehr!
- Den Salat im eigenen Garten muss man aussäen oder kaufen, vor Frost schützen, gießen, aufpassen, dass Vögel und Blattläuse ihm nicht schaden, schneller wüchsige Kräuter entfernen und wenn man Pech hat war doch kurz vorm Ernten die Schnecke schneller. Bei den Wildpflanzen kann man sich all das sparen. Man braucht nur noch ernten und genießen.
- Damit sind wir beim schönsten Punkt: es ist lecker!






Quellen:
Fußnote 1: Vitamine.com, Vitamine und Nährstoffe in Brennnessel, [https://www.vitamine.com/lebensmittel/brennnessel/]
Fußnote 2: So viel Vitamin C steckt in Obst und Gemüse, NDR Ratgeber, Stand 21.12.2020 [https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/So-viel-Vitamin-C-steckt-in-Obst-und-Gemuese,vitaminc104.html]
Fußnote 3: The University of Texas at Austin. Study suggest nutrient decline in garden crops over past 50 years. UTNews. 2004, [https://news.utexas.edu/2004/12/01/study-suggests-nutrient-decline-in-garden-crops-over-past-50-years/]
Fußnote 4: Declining Fruit and Vegetable Nutrient Composition: What is the Evidence? HortScience February 2009 Donald R. Davis, https://journals.ashs.org/hortsci/view/journals/hortsci/44/1/article-p15.xml
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